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Orts- und Baugeschichte

Salzwedel, urkundlich erstmals 1112 erwähnt, geht auf eine um das Jahr 800 enstandene Siedlung zurück. Der Ortsname weist auf die Salzstraße und auf eine Furt durch den Fluss Jeetze hin. Die Endung -wedel kommt von ahd. wat (Furt) bzw. ahd. watan (waten).

Auf diesen Ursprung nimmt die Christophorusstatue in der Amtsgerichtsfassade Bezug nimmt.

Im Mittelalter und in der Neuzeit bis 1713 gab es innerhalb der Stadtmauern zwei selbständige Kommunen, die Altstadt und die Neustadt.

Das Amtsgericht befindet sich im historischen Rathaus der Altstadt. Der älteste Gebäudeteil ist der auf dem Bild rechts liegende Nordteil, der zwischen 1490 bis 1509 entstandt. Der Winkelbau wurde zu Beginn des  17. Jahrhunderts angebaut. Die Gerichtslaube (rechts vorne) wurde 1804 vermauert.

Im Dreißigjährigen Krieg, am 3. Februar 1642, wurde auf dem Platz vor dem Rathaus der in Schillers Wallenstein (4. Akt, 10. Auftritt) erwähnte Oberst Joachim Ludwig von Seckendorff enthauptet, der versucht hatte, von den Schweden zu den Kaiserlichen überzulaufen.

Bis 1714 wurde das Gebäude als Rathaus verwendet, im 18. Jahrhundert als Waage, Hauptwache, Monturkammern des Kürassierregiments, Laden, Lager und  Ratskeller. Ab 1820 bezog die Justiz einige Räume, 1855/56 das gesamte Gebäude. Das heutige Nebengebäude wurde 1867 als Gefängnis gebaut.

(Quelle: 20 Gerichtsgebäude in Sachsen-Anhalt).